Der Pokal hatte in der jüngeren Vergangenheit für den IHC Atting stets sein eigenes fest geschriebenes Gesetz: In Runde zwei war spätestens Schluss. Da konnte man sich noch so bemühen: Niederlagen gegen unterklassige Gegner (2019 und 2022 gegen Regionalligist Augsburg II), ein Aus am Grünen Tisch (2017 gegen Bad Friedrichshall) – alles war hier schon dabei. Einzig 2009 schaffte man es bei der ersten Teilnahme ins Achtelfinale gegen Köln (2:6).
Nun hat das wieder geklappt und zwar gleich doppelt. Denn nicht nur die Herren aus der 2. Bundesliga qualifizierten sich am Sonntag mit einem 9:6-Auswärtssieg (3:1, 2:4, 4:1) bei Ligakonkurrent HC Merdingen für das Achtelfinale, auch die zweite Mannschaft (Regionalliga) sorgte in einem wahren Derbyfight mit den Deggendorf Pflanz II und einem 12:10 nach Verlängerung (5:2, 1:5, 2:1, 4:2) dafür, dass in der Runde der letzten 16 sogar zwei Attinger Teams vertreten sind. Sie hatten sich in Runde eins knapp in Spaichingen mit 2:1 durchgesetzt, führten diesmal nach 15 Minuten mit 5:0, um sich dann erst mit einem Tor von Ben Stadler 39 Sekunden vor dem Ende in die Verlängerung zu retten. Mehr Pokal geht nicht.
Mit den Junioren, die anders als die Herren wesentlich erfolgreicher in diesen Wettbewerb sind und den Pokal schon zweimal nach Atting holen konnten (zwei von drei bundesweiten Titeln der Attinger Vereinshistorie) stehen sogar drei Teams Ende Mai im Achtelfinale. Die Junioren erhielten bei der Auslosung ein (bisher in diesem Wettbewerb seltenes) Heimspiel zugeteilt, erwarten NRW-Club Miners Oberhausen.
Für das Bundesligateam von Markus Alzinger standen die Vorzeichen alles andere als gut. Einige Spieler fehlten privat (das Pokalspiel war anders als die Bundesligaspiele noch nicht so lange terminiert), andere verletzten sich kurzfristig (Elias Decker, Lukas Alzinger, Martin Dengler) oder waren gesperrt (Alexander Ernst). „Und schon waren wir nur noch zu neunt“, sagte der Coach, der aber prominente Verstärkung erhielt: Marcel Brandt absolvierte seinen ersten Einsatz in dieser Saison für die Wölfe, nachdem vor einer Woche das Debüt beim Spiel bei den Bockumer Bulldogs (1:5) noch kurzfristig nicht geklappt hatte. Er steuerte zwei Tore bei: „Er war heute Gold wert für uns“, lobte Alzinger. „Und er reißt natürlich die anderen auch mit.“
Die bis auf Niko Linsenmaier kompletten Merdinger stellten einen harten Gegner dar, einen der auch um den Meistertitel in Liga zwei mitreden wird. Die Wölfe führten nach Drittel eins und den beiden Brandt-Toren mit 3:1, gerieten dann aber nach 34 Minuten mit 4:5 in Rückstand, trotz der erneut überragenden Leistung von Goalie Marco Feiertag. Maximilian Kettl, an diesem Tag für den verhinderten Fabian Hillmeier Kapitän, erzielte noch in der 36. Minute den Ausgleich – nach Assist von Feiertag.
Im Schlussdrittel ging wieder Merdingen in Führung (43.), doch der IHC drehte durch Moritz Lermer (46.) und Christian Prasch (47.) das Spiel und behielt die Führung auch bis zum Ende. Tobias Schwarzmüller und Maximilian Sauermilch (beide zwei Tore, eine Vorlage) machten mit zwei Empty Net Goals in der Schlussminute alles klar. Merdingen hatte schon früh den Goalie vom Feld genommen.
In der Liga ist für die Bundesliga-Wölfe derzeit Pause, dort geht es Mitte Juni wieder weiter. Wie gut, dass da nun ein Pokalspiel dazwischen kommt. Fans und Schatzmeisterin wünschen sich angesichts Gegnern wie den Erstbundesligisten Essen, Duisburg, Düsseldorf, Köln oder auch Nord-Regionalligist Bremerhaven Whales, die noch im Rennen sind, natürlich ein Heimspiel bei der Auslosung, die am Donnerstag, den 8. Mai erfolgen wird.