Harte Checks, überragend herausgespielte Überzahltore, ein spannender Spielverlauf, tolle Stimmung in der Halle und am Ende ein Attinger Sieg: Das erste Playoff-Finale um die Zweitligameisterschaft im Inline-Skaterhockey war aber schon aufgrund des Spielverlaufs nichts für schwache Nerven. Die Wölfe haben sich am Samstagabend vor rund 350 Zuschauern in der heimischen mt-propeller-arena durch den 10:7-Erfolg (6:3, 1:3, 3:1) gegen die Bockumer Bulldogs aber eine hervorragende Ausgangsposition für das Rückspiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr) in Krefeld erarbeitet.
Dafür gab es am Ende aus dem Attinger Fanlager stehenden Applaus. Und die Wölfe durften sich zu Recht über den Erfolg freuen, hatten sie doch in den 60 Minuten vorher alles aus sich herausgeholt: in Laufduellen Bälle erkämpft, zahlreiche Schüsse geblockt und gar einmal im zweiten Drittel einen Ball noch von der Linie gekratzt. Überragend war die Überzahlquote: In allen vier Strafzeiten trafen die Wölfe – in einer fünfminütigen sogar dreifach. Macht sechs Powerplaytore. Schon vor 14 Tagen gegen Lüdenscheid waren die Special Teams entscheidend für 11:6-Hinspielsieg.
Dabei merkte man den Wölfen zu Beginn etwas die Nervosität an. Bockum ging schnell mit 2:0 in Führung. Magdalena Ernst, die für den erkrankten Marco Feiertag im Tor stand, war machtlos. Doch der herrlich herausgespielte Überzahltreffer des bärenstarken Maximilian Sauermilch (11.) wendete das Blatt. Moritz Lermer nur 30 Sekunden später, erneut Sauermilch (14., Überzahl) und Tobias Schwarzmüller (15.) machten binnen vier Minuten aus dem 0:2 ein 4:2. Nach einem weiteren Gegentor in Unterzahl leitete Kapitän Fabian Hillmeier mit einer überlegten Aktion das 5:3 durch Sauermilch ein, der nur noch zum 5:2 einschieben musste. Und Robert Altmanns abgefälschtes Weitschusstor zum 6:3 21 Sekunden vor Drittelende brachte scheinbar endgültig das Momentum auf Attinger Seite. Die Bulldogs schienen „Wölfe-Futter“, wie auf einem Schild stand, das die Attinger Nachwuchsspieler durch die Halle fuhren.
Waren sie aber eben nicht. Die Wölfe wirkten nun gehemmt und die Verhältnisse schoben sich Richtung Gäste, die zwischen der 27. und 33. Minute sogar den Ausgleich erzielten. Doch eine erneute Überzahlsituation brachte den Wölfen durch Florian Meichel den wichtigen 7:6-Führungstreffer. Ernst zeigte wie bereits im weiteren Verlauf starke Paraden. Die Wölfe hätten dennoch nach 40 Minuten schon höher führen können. Denn der Bockumer Marlon Alves de Lima erhielt in der 38. Minute eine Fünfminutenstrafe wegen eines Checks gegen den Kopf gegen den defensiv sehr robusten Alexander Ernst, der dabei sogar seinen Helm verlor. Noch aber blieb das Überzahl nun blass.
Das änderte sich kurz nach Wiederbeginn: Zwei schnelle Tore durch den ebenfalls starken Meichel (mittlerweile mit 18 Punkten Top-Scorer der Endrunde) sorgten für einen beruhigenden Abstand, den nach dem 7:9 der Bockumer in der 55. Minute durch den vierfachen Torschützen Dorian Kielbasa dann Martin Dengler mit einer sehenswerten Direktabnahme aus der Luft wieder herstellte.
Atting: M. Ernst (Urfell) – Hillmeier (0/2), Kettl (0/1), Altmann (1/2), Dengler (1/0), Hackl, Schwarzmüller (1/0), J. Ernst, A. Ernst, Meichel (3/1), Alzinger, Lermer (1/1), Prasch (0/1), Sauermilch (3/1), Rothhammer;
Schiedsrichter: Kruppe (Marktoberdorf), Jurk (Winnenden); Strafminuten: Atting 8 + 10 gegen Meichel, Bockum 11; Zuschauer: 350.