(mb) Der IHC Atting wollte vorlegen und hat dies eindrucksvoll getan: Die Wölfe feierten am Samstagabend vor 250 Zuschauern in der mt-propeller-arena vor allem dank eines überragenden Überzahlspiels einen klaren 11:6-Sieg (1:1, 5:2, 5:3) gegen die Highlander Lüdenscheid und haben sich damit für das Rückspiel am kommenden Samstag (14 Uhr) eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet.
„Das war eine Megaleistung der gesamten Mannschaft – von allen drei Reihen und Marco Feiertag im Tor“, lobte Trainer Markus Alzinger nach dem Spiel. „Wir haben kontinuierlich richtig gut aufgespielt und wirklich selten etwas anbrennen lassen. Das war heute ein richtig toller Zusammenhalt, dazu megastarke Blocks!“ Überragende Leistungen boten neben Goalie Feiertag die beiden erfahrenen Akteure Fabian Hillmeier und Florian Meichel mit je drei Toren und vier Vorlagen.
Drittel eins war dabei noch sehr ausgeglichen. Die fast komplett angetretenen Lüdenscheider waren stets gefährlich, hätte sogar mit einer Führung in das zweite Drittel gehen können, wenn nicht Robert Altmann den starken Ex-Nationalspieler Jiri Svejda (vier Punkte), der Feiertag schon ausgespielt hatte, mit einem Block auf der Linie gestoppt, oder Christian Prasch in Unterzahl einen mächtigen Schuss von der blauen Linie geblockt hätte. Daraus entstanden sogar zwei Konter, die aber Marc Mannstein im Highlander-Tor aber abwehrte.
Hillmeier war es, der im Nachsetzen dann nach 31 Sekunden im zweiten Drittel das 2:1 erzielte – im Powerplay. Atting nutzte in der 27. Minute durch Meichels verdeckten Schuss schnell eine weitere Überzahlsituation, Lukas Alzinger legte zum 4:1 nach (29.). Die Halle stand da bereits Kopf. Doch der Gast blieb gefährlich und zeigte in Person von Nils Hoffmann durch ein im Skaterhockey sehr seltenes „Michigan Goal“ sein Können. Es ging hin und her und am Ende des zweiten Drittels stand es 6:3.
Doch zuvor passierte etwas, was den Spielverlauf endgültig kippen lassen sollte: Routinier Svejda holte sich 49 Sekunden vor dem Ende eine Zweiminutenstrafe ab, kassierte bereits auf der Strafbank sitzend wegen Meckerns noch zwei Minuten obendrauf sowie zusätzlich eine Disziplinarstrafe. Das war der Auftakt zu einem Strafenfestival der Lüdenscheider, wie sie es exakt schon vor Kurzem im Viertelfinalhinspiel in Merdingen (7:7) erlebt hatten.
Atting aber blieb cool und nutzte die Chancen zu drei weiteren Überzahltreffern bis zur 53. Minute. Alles klar? Nein! Denn wie schon bei den Spielen gegen Berlin fehlte auf einmal die Zuordnung. Lüdenscheid gelangen drei Treffer binnen weniger als zwei Minuten. Und alles schien wieder offen. Alzinger holte seine Mannschaft in einer Auszeit an die Bande, fand erst klare Worte und brachte so Ruhe ins Spiel. Meichel erzielte in der 57. Minute das 10:6, die Gäste aber protestierten, sahen den Ball anders als die hervorragend positionierten Schiedsrichter nicht hinter der Linie und kassierten weitere Strafen. Tobias Schwarzmüller erhöhte 41 Sekunden vor dem Ende sogar noch auf 11:6, Feiertag verhinderte mit einer Flugparade, dass die Gäste noch einmal verkürzen konnten.
„Das war einfach eine richtig starke Leistung heute von allen“, lobte Alzinger noch einmal – wohl wissend, dass am kommenden Samstag noch einmal 60 harte Playoff-Minuten auf die Wölfe warten.
Atting: Feiertag (Urfell) – Hillmeier (3/4), Kettl (1/0), Altmann, Alzinger (1/0), Dengler, A. Ernst, J. Ernst (0/2), Gritsch, Lermer, Meichel (3/4), Prasch, Rothhammer (0/1), Sauermilch (2/0), Schwarzmüller;
Schiedsrichter: Grau (Höchstadt), Kruppe (Marktoberdorf); Strafminuten: Atting 10, Lüdenscheid 32 + 10 Svejda; Zuschauer: 250.