Sechs Spiele, vier Siege und zwei Spieler unter den Top Ten der Scorer. Was sich auf den ersten Blick nach einem tollen Ergebnis anhört, ist auf den zweiten eine Enttäuschung für Lukas Alzinger und Maximilian Sauermilch. Die beiden Skaterhockeyspieler des IHC Atting belegten mit der deutschen Inlinehockey-Nationalmannschaft bei den World Skate Games im italienischen Roccaraso am Ende nur Rang 17 von 21.
So waren die Meinungen der beiden am Ende auch dementsprechend gespalten. „Eigentlich war das ein riesiges Event und ganz anders als die Turniere, die wir vom Skaterhockey kennen“, sagt Alzinger. „Nur leider ist der Modus leicht bescheuert, denn wenn man von sechs Spielen vier gewinnt und am Ende 17. wird, während man sieht, wie deutlich schlechtere Teams ins Achtelfinale kommen, ist das schon schade.“
Der schon im Vorfeld als kompliziert angesehene Modus wurde dem deutschen Team, das erstmals in dieser Konstellation aus Skaterhockey- und Inlinehockey-Spielern zusammenspielte, zum Verhängnis. Denn in der „Gruppenphase“ gab es die entscheidenden Niederlagen: Ein 2:3 gegen den späteren Vizeweltmeister Spanien (die beiden Attinger besorgten das zwischenzeitliche 1:1) und ein 0:3 gegen Großbritannien. Eingeteilt waren die Teams nach Ergebnissen bei bisherigen WM-Turnieren.
Durch die beiden Niederlagen war das Schicksal besiegelt (mehr Gruppenspiele gab es nicht trotz sieben Teams in Gruppe C) und die deutsche Mannschaft war automatisch in der Trostrunde, wo es gegen Indien (14:2), Brasilien (5:4), Chile (18:0) und Australien (7:1) drei Kantersiege bei einem Torverhältnis von 44:7 gab. So landeten Sauermilch (neun Tore, acht Vorlagen) und auch Alzinger (acht Tore, fünf Vorlagen) auf den Scorerplätzen zwei und sechs des gesamten Turniers.
Aber die beiden hatten für das Turnier auch viel Positives übrig: „Es war eine große Ehre da mitzuspielen und ich konnte sehr viel Erfahrung sammeln“, sagt Sauermilch. „Unser Team wuchs in dieser Zeit zu einer großen Familie zusammen und es hat sehr viel Spaß gemacht, zusammen auf der Platte zu spielen.“
Auch internationale Kontakte wurden geknüpft. Die deutsche Mannschaft war im selben Hotel wie Tschechien (10.). „Wir haben oft miteinander gesprochen, auch mit anderen Teams“, sagt Alzinger. Am Ende des Turniers wurden dann auch T-Shirts, Überziehhosen und Trikots getauscht. „Bei der Players Party haben wir dann auch noch mal mit allen Teams gefeiert.“
Und wie fällt das spielerische Fazit in der neuen Disziplin mit Puck statt Ball aus? „Der Gegner wird ganz anders angelaufen“, sagt Alzinger. „Manchmal wird auch einfach die Zeit runtergespielt, was sich bei der großen Fläche auch anbietet.“ Das Eishockeyfeld (30 x 60 Meter statt wie gewohnt 20 x 40 Meter) „war echt riesig und eine große Umgewöhnung. Ansonsten war’s rundum echt geil.“
Wie es mit der Kombination aus Skaterhockey und Inlinehockey weitergeht, ist noch unklar. Die Spieler haben noch keine Information erhalten. ISHD-Herrenbundestrainer Christian Keller hatte Mitte des Jahres aber angekündigt, dass die Kooperation ausschließlich im U19-Bereich gedacht ist. Bei vielen Skaterhockey-Spielstätten in Deutschland wäre ein Spielen mit Puck aufgrund der Bodenbeschaffenheit auch nicht möglich.